Moskvich93

Obermotz der Vereinigten Föderation
Legende
24 Juni 2016
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Serutori, UA, Vereinigte Föderation




Lollerup. Ein Dorf, das keiner kennt und keiner braucht. Kennt man es doch, dann vermutlich als "Nordisch Sibirien".
Ursprünglich als "Lortrup" (von "lort" = dänisch für das, was die Hunde auf der Strasse verlieren und "-trup" = Dorf) bezeichnet und später lautlich angepasst (wobei der ursprüngliche Name scherzhaft noch verwendet wird), diente es als Holzfällerlager. Infolge der Industrialisierung und der daraus resultierenden Landflucht war es über lange Zeit hinweg nahezu komplett verlassen. Erst vor einigen Jahren entstand in der Regierung der damaligen Nordischen VR Saskilde-Nyverden eine neue Idee, für welche die Abgelegenheit des Geisterdorfes an der Westküstenstrasse ideal erschien: Man errichtete eine Behörde, die im Gegensatz zu jeder anderen Behörde keinerlei administrative Funktion ausüben sollte. Zweck dessen war die Möglichkeit Beamte, die sich im Dienst nicht ganz gesetzeskonform verhalten, samt Familien dorthin abzuschieben, wo sie keinen Schaden mehr anrichten konnten. Auch wurden neue Häuser errichtet, die alle fast baugleich waren, damit die Gegend nicht aus Versehen noch spannend wird. Verwaltet wurde die Behörde, deren Funktion als "Passierscheinbehörde" deklariert wurde, unmittelbar durch das Zentralkomitee der NVR. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatten die Behörden in Saskilde so gut wie keine Fehltritte durch einzelne Beamte mehr zu vermelden – zu beängstigend wirkte die Vorstellung, künftig in Lollerup leben zu müssen.

Am 3. November 2017 trat die NVR der Föderation bei. Aus der Passierscheinbehörde wurde die DSFM ("Delstatsforvaltningsmyndighed", dän. "Landesverwaltungsbehörde") und unterstand damit der neuen, als NFS bezeichneten Teilrepublik. Die Führung der SVF wurde ziemlich schnell auf dieses in seiner Art vermutlich freimaurerweit einmalige Projekt aufmerksam und beschloss, es zu unterstützen und die nötige Infrastruktur bereitzustellen – beispielsweise durch einen Anschluss Lollerups an die neue Bahnstrecke von Saskilde zum Grenzübergang Sagamond. Ein Schild am Eingang der Behörde informiert Vorbeireisende darüber, dass hier Passierschein A38 zu erhalten sei – obwohl längst bei jedem Grenzeintritt Passierschein A39 verteilt wird.



Anfang April 2018, inmitten der globalen Kultkrise, trat die SVF nach sorgfältiger geheimdienstlicher Überprüfung in Verhandlungen mit der Republik Togoria. Hauptthema dabei war die von Togoria angestrebte Anerkennung als neutraler und unabhängiger Staat, der keine Kultnation sei und daher weder für die Achse, noch für sonst jemanden eine Gefahr darstelle. Im Zuge dessen kam auch Lollerup zur Sprache – ein Konzept, das auch Togorias Führung zusagte. In Rekordzeit wurde am östlichen Ortsrand die "Verwaltung von Lollerup" hochgezogen. Das neue Gebäude ist weitaus geräumiger als sein Vorbild schräg gegenüber und optisch an den in Togoria vorherrschenden Baustil angepasst.



Am 8. April 2018 unterzeichneten beide Nationen den "Vertrag von Lollerup", laut welchem sie die neue Behörde gemeinsam nutzen. Auch diese Art von Kooperation dürfte serverweit beispiellos sein (zumindest zwischen zwei nicht verbündeten Nationen). Heute, am 13. April 2018, geht die Behörde offiziell in Betrieb. Sollte das Konzept weiterhin Schule machen, könnte Lollerup künftig ein Vorbild für weitere Projekte darstellen.
Das zu Beginn der Krise erlassene Karottenreglement gilt natürlich weiterhin. Allerdings sieht die SVF auch keine potentielle Gefahr bei der Einreise von Staatsangehörigen der Republik Togoria. Dennoch wird weiterhin verschärft kontrolliert.